![]() |
|
Startseite
| Impressum | Kontakt
| AlgII | Soziales | Arbeitsleben | Sozialhilfe | Justiz | Politik | Ökonomie |
|
Durchsuchen
Sie meine Website mit Google:![]() Benutzerdefinierte Suche
|
![]() ![]() ![]() Exportnation Deutschland: Fakten und
Hintergründe |
Anzeigen |
„Deutsche, kauft deutsche Zitronen!“,
so spottete ironisch der Schriftsteller Kurt Tucholsky über
Forderungen Anfang der Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts,
die nationale Wirtschaft zu stärken und heimische Produkte
gegenüber den ausländischen zu bevorzugen. Doch die Verbraucher
finden heute in Deutschland ein buntes Warenangebot mit Artikeln
aus unterschiedlichsten Ländern vor. Viele Dinge, die man heute in
unseren Wohnungen findet, scheinen nur noch außerhalb
Deutschlands, insbesondere in China, hergestellt zu werden. Aber
nach wie vor exportiert Deutschland mehr Güter als es aus dem
Ausland importiert. Viele Industriezweige haben in Deutschland
unter billigeren ausländischen Produkten zu leiden oder sind bis
auf eine unbedeutende Rolle zusammengeschrumpft. Aber obwohl
Deutschland kein Niedriglohnland ist, werden in Deutschland
Produkte hergestellt, die auf dem Weltmarkt begehrt sind. Der deutsche Außenhandelsüberschuss weckt bei ausländischen Beobachtern manchmal Verwunderung und Neid. In ein besonderes Schlaglicht ist der deutsche Exportüberschuss nach Äußerungen des amerikanischen Präsidenten Donald Trump geraten, der meint, Deutschland verschaffe sich im Handel mit anderen Ländern unzulässige Vorteile und benachteilige den Verkauf amerikanischer Produkte in Deutschland. Wenn sich hieran nichts ändere, seien sogar Handelssanktionen denkbar, so die viele Deutsche befremdenden Ankündigungen aus Amerika. Im Jahr 2016 waren die deutschen Exporte in die USA mit 107 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie die Importe aus den USA, die 58 Milliarden Euro ausmachten. Die gesamten Exporte Deutschlands beliefen sich 2016 auf 1,207 Billionen Euro, die Importe auf fast 955 Milliarden Euro, was einen Außenhandelsbilanz-überschuss von 252 Milliarden Euro ergibt (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 422). Dabei gehen 68% der Exporte nach Europa, bezogen auf die Europäische Union waren es gut 58% und auf die Eurozone gut 36% (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 423). Ähnlich ist die Situation bei den Einfuhren, hier kamen knapp 69% aus Europa, knapp 58% entfielen auf die Europäische Union und gut 37% auf die Eurozone (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 424). Wichtigstes Exportgut waren mit 18,9% Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, gefolgt von Maschinen mit 14%, chemischen Erzeugnissen mit 8,8% sowie Datenverarbeitungsgeräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen mit 8,3% (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 426). Das wichtigste Importgut ist identisch mit dem wichtigsten Exportgut, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile rangierten mit 11% an erster Stelle. Auf den zweiten Platz kamen Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse mit 10,8%. Es folgen sonstige Waren mit 10,3%. Erdöl und Erdgas machten übrigens 4,8% der Importe aus (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 427). Die hohe Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft birgt aber auch Risiken. Wirtschaftliche Schwierigkeiten in einem wichtigen Abnehmerland deutscher Exportprodukte können sich unmittelbar im Inland bemerkbar machen genauso wie Zahlungsausfälle oder politisch motivierte Handelsbeschränkungen oder Wechselkursschwankungen. |
Kurzgefasst:
Die deutsche Außenhandels- bilanz
|
Anzeigen |
Zahlungsbilanz |
|||||
Leistungsbilanz |
Kapitalbilanz |
Bilanz
der Übertragungen |
Restposten |
||
Außenhandels- bilanz |
Dienstleistungs- bilanz |
Kapitalverkehrs- bilanz |
Devisen- bilanz |
Die Außenhandelsbilanz ist der wichtigste Teil der
Leistungsbilanz, die daneben auch die Dienstleistungsbilanz
enthält. Während es bei der erstgenannten um den Austausch von
Gütern mit dem Ausland geht, erfasst die Dienstleistungsbilanz die
Ex- und Importe von Dienstleistungen. Von einem
Dienstleistungsimport spricht man, wenn ein Inländer im Ausland
Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Hierzu gehört beispielsweise
ein Hotelaufenthalt eines Inländers auf Mallorca. Dagegen liegt
ein Dienstleistungsexport vor, wenn ein im Ausland Ansässiger in
Deutschland in einem Hotel übernachtet oder einen Mietwagen bucht.
Die Kapitalbilanz erfasst alle Forderungen und Verbindlichkeiten
gegenüber dem Ausland. Die Bilanz der (Vermögens-)Übertragungen
wird auch als „Schenkungsbilanz“ bezeichnet und erfasst
unentgeltliche Leistungen, die nicht unmittelbar das Einkommen
oder den Verbrauch der beteiligten Länder beeinflussen. Die Leistungsbilanz bildet zusammen mit der Kapitalbilanz den wichtigsten Teil der Zahlungsbilanz, zu der aber auch noch die Bilanz der Übertragungen und ein sogenannter Restposten zählen. Die Zahlungsbilanz umfasst alle Transaktionen des Inlands mit dem Ausland. Als Gesamtbilanz muss die Zahlungsbilanz immer ausgeglichen sein. Die Leistungsbilanz schloss im Jahr 2016 für Deutschland mit einem positiven Saldo von 261 Milliarden Euro. In der Dienstleistungsbilanz erzielte Deutschland 2016 ein negatives Ergebnis von 22 Milliarden Euro (Quelle: Statistisches Jahrbuch 2017 des Statistischen Bundesamtes S. 439). |
Von einer ausgeglichenen Außenhandelsbilanz spricht man,
wenn die Summe der Exporte wertmäßig der Summe der Importe
entspricht. Eine positive Außenhandelsbilanz liegt vor, wenn die Exporte die Importe wertmäßig übersteigen. Übersteigt der Wert der importierten Güter den Wert der exportierten Güter, ist hingegen die Außenhandelsbilanz negativ bzw. passiv. ![]() Den Text von Kurt Tucholsky aus dem Jahr 1932 mit dem Titel „Europa“ in der Zeitschrift „Die Weltbühne“ finden Sie im Internet bei Wikisource. Übrigens: Im Jahr 2015 wurden 161.561 Tonnen Zitronen und Limetten nach Deutschland eingeführt, davon kamen fast 83% aus der Europäischen Union. Direkt aus Spanien kamen über 115.000 Tonnen (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). |
Durchsuchen
Sie
meine Website mit Google:
![]() Benutzerdefinierte Suche
|